sylvia-und-christoph-mit-monika-gruetters-_copyright-william-veder

Ein Landeplatz für die Kreativen

Wir sind umgezogen, eingezogen und dann gemeinsam losgezogen. 2016 haben wir schon viel angestoßen. Das verfolgen wir 2017 weiter – hier in Berlin auf der Dachterrasse, in den Räumlichkeiten, aber auch darüber hinaus. Eindrücke von Christoph Backes und Sylvia Hustedt.

KKKW Eröffnung | Jägerstraße, Berlin Mitte – 07.06.2016

#Berlin

Sylvia: Wir sind heimisch geworden im schönen Berlin. Wir sind angekommen. Wir bedanken uns bei allen, die uns geholfen haben, hier so schön zu landen.

Christoph: In der Zeitung habe ich schon oft gelesen, dass Berlin keine Willkommenskultur hat und dass gerade die Kreativen ein hermetisch geschlossener Kreis wären.

Sylvia: Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Wir sind in Berlin sehr herzlich aufgenommen worden.

Christoph: Und ich habe auch den Eindruck, dass die Dachterrasse des Kompetenzzentrums eine Art Landeplatz oder Hubschrauberplatz für alle Menschen aus der Bundesrepublik geworden ist, die Interesse haben, nach Berlin zu kommen. Die Stadt ist also viel besser, als sie gemacht wird. Das betrifft den Standort und auch das Image der Leute, für die wir brennen und eintreten.

 

#Highlights2016

KKKW Eröffnung | Jägerstraße, Berlin Mitte – 07.06.2016

Machermahl – SPD Wirtschaftsforum | u-institut, Berlin – 29.

Sylvia: Mein persönliches Highlight war definitiv, unsere Büroräume in dieser Geschwindigkeit zu finden. Das waren sogar die ersten, die wir uns angesehen haben. Und wir konnten schon am 1. Februar hier einziehen.

Christoph: Die Eröffnungsfeier des Kompetenzzentrums gehört zu meinen Highlights. Aus der ganzen Republik haben uns Menschen Grüße und Wünsche geschickt. Ministerien und Multiplikatoren waren hier. Und dass mein alter Freund Tim Fischer am Abend gesungen hat, hat mich besonders gefreut.
Rückblickend war das gesamte Jahr klasse! Der Doppeldeckerbus – unser FabMobil – , der sowohl bei der Eröffnung als auch bei der Kultur- und Kreativpilotenverleihung vor der Tür stand, war ein absoluter Anziehungspunkt und hat übers Jahr für sehr viel Aufmerksamkeit gesorgt. Bei JACKPOT sind wir mit ihm durchs Land Brandenburg gefahren. Und immer schrie jemand: Achtung, Autobahnbrücke! Und dann zogen 40 Kreative auf Kommando ihren Kopf ein. Dieses Unterwegssein mit vielen interessanten, spannenden Menschen war einzigartig.

Sylvia: Besonders spannend sind die Begegnungen von Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft mit Menschen, die noch nicht so viel Kontakt zu der Branche hatten. Wie von einem zum anderen die Begeisterung überspringt. Das ist sowohl bei unseren Veranstaltungen so als auch bei der JACKPOT-Bustour oder bei den Workshops der Kultur- und Kreativpiloten. Das sind die Momente, in denen man merkt, dass das, was wir machen, funktioniert – nämlich Brücken bauen, unterschiedliche Leute zusammenbringen, damit sich das gegenseitig befruchtet, dass man einen Anfang schafft für Miteinanderreden, gegenseitiges Verständnis und für Entwicklungen. Das sind die Momente, die total Spaß machen.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Christoph: Dabei gibt es auch immer wieder ganz lustige Momente. Wir haben in diesem Jahr viele Bundestagsabgeordnete besucht, die sich alle sehr für Kultur- und Kreativwirtschaft interessiert haben. Ich erinnere mich an einen Abgeordneten, der gleich zu Beginn des Gesprächs fragte: „Ist das nicht was mit Kabarett?“ Und ja, natürlich ist es auch was mit Kabarett.

Machermahl – SPD Wirtschaftsforum | u-institut, Berlin – 29.

christoph-deutsche-welle-interview__copyright-william-veder

#2017

Christoph:  Für 2017 wünsche ich mir mehr Wachstum für alle Kultur- und Kreativunternehmen – mehr Geld und Aufträge in der Tasche, bessere Sichtbarkeit. Und ja auch: Engagiert Euch politisch.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft muss weiterhin total unangepasst bleiben und die Erneuerung der öffentlichen und der privaten Wirtschaft vorantreiben, weil gerade die Kreativunternehmer in diesem Land unglaubliche Freiheiten genießen und dadurch auch eine unglaubliche Verantwortung tragen könnten bei der Neugestaltung von Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Arbeit. Das ist die eine Seite. Und die andere ist, dass der Staat sich um die Rahmenbedingungen besser zu kümmern hat, was die soziale Sicherung angeht. Da ist eine Riesenbaustelle. Da müsste definitiv mehr getan werden.

Sylvia: Die Branche hat sich über die Jahre super entwickelt, ohne jegliche Einmischung oder Unterstützung von Politik. Und das wird auch so weitergehen. Wir müssen da nicht noch besonders viel Förderung oder Bewegung hineinbringen. Unsere Aufgabe ist es eher, Scheinwerferlichter daraufzusetzen, dass mehr Menschen sehen, wie viel Tolles dort passiert. 2016 haben wir schon ganz viel angestoßen. Das verfolgen wir 2017 weiter – hier in Berlin auf der Dachterrasse, in den Räumlichkeiten, aber auch darüber hinaus.

Christoph: Die reine Statistik sagt, wenn man alle Menschen in der Kultur- und Kreativwirtschaft übereinanderstellen würde, könnte man einen Turm bauen, der von hier in Berlin-Mitte bis zum Mond reichen würde. Unser Ziel ist es, diesen Leuchtturm mit Akteuren zu errichten, dass sie übers Land hinaus strahlen. Während der nächsten Bundestagswahl soll jeder wissen, dass diese Kreativen nicht nur zum Mond fliegen könnten, sondern vor allem die Welt retten können, und dass sie das auch tun.

christoph-deutsche-welle-interview__copyright-william-veder

Credits

Text: Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Fotos: William Veder

Anstehende Veranstaltungen

Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.

Credits

Text: Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Fotos: William Veder

Wie trägt Kultur- und Kreativwirtschaft zu mehr Kreislaufwirtschaft bei?

Prinzipien aus der Natur abzuschauen hat schon viele Erfindungen hervorgebracht. Insbesondere Kreislaufsysteme der Natur sind Vorbilder für ein nachhaltigeres Leben. Die Umgestaltung unserer Wirtschaft zu einem kreislaufwirtschaftlichen System stellt jedoch eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar, die nur branchenübergreifend und ganzheitlich gelöst werden kann. Im Unterschied zum deutschen Begriff „Kreislaufwirtschaft“, der sich auf den Umgang mit Abfall fokussiert, ist der englische Begriff „Circular Economy“ (also „zirkuläres Wirtschaften“) bereits viel weiter gefasst und betrachtet das gesamte Produktsystem. Hier geht es um durchdachte Kreisläufe von Anfang an, die bereits beim Design von Produkten beginnt.

Innovative Ideen und praktische Ansätze für zirkuläres Wirtschaften finden sich schon seit Jahren in der Kultur- und Kreativwirtschaft, zum Beispiel in der Architektur, im Produkt- und Materialdesign, der Film- und Veranstaltungsindustrie sowie dem Modemarkt. Viele Beispiele werden Sie in diesem Magazinschwerpunkt kennenlernen können

In unserer Kurzreportage zur Kreislaufwirtschaft haben wir diesmal mit Architekt*innen Sandra Düsterhus (Point.Architektur) und Martin Haas (haascookzemmrich) über die Ansätze bei ihren Projekten in der Außen- und Innenarchitektur gesprochen und was der Fokus auf Kreislaufwirtschaft auch für die Gestaltung bedeutet.