In diesem Jahr kann das Kompetenzzentrum bei seiner Arbeit auf neue Strukturen zurückgreifen, die getragen werden von erfahrenen Kreativunternehmerinnen und -unternehmen aus dem ganzen Bundesgebiet: 100 Fellows, gut vernetzte Akteure, die in ihren Regionen als Ansprechpartner und Fürsprecher wirken – und als Radar für neue Entwicklungen in der Branche, die für die Arbeit des Kompetenzzentrums wichtig sind. Außerdem wurde der Beirat, der das Zentrum berät und begleitet, dieses Jahr neu zusammengesetzt.
Im neuen Kompetenzzentrum laufen die Fäden zusammen, hier soll die Kultur- und Kreativwirtschaft sichtbar werden – auch um politischen Eindruck zu hinterlassen. „Was Sie gut können, ist Emotionen wecken“, sagt Gabriel – aus eigener Erfahrung, hat er doch vor der Eröffnung die Zeit vergessen unten auf der Straße im mobilen Makerspace, den das Kompetenzzentrum in einem umgebauten Doppeldeckerbus eingerichtet hat. Das rollende Ideenlabor ist für Gabriel ein perfekter Beleg dafür, wie Kreative die Gesamtwirtschaft mit Innovationen versorgen: „Locken Sie die Politiker aus Ihrem Alltag, holen Sie die Fraktionen her, laden Sie den Haushaltsausschuss ein, hier zu tagen, damit der sieht, dass die Gelder gut angelegt sind.“
„Sie versetzen uns in die Lage, die Perspektive zu wechseln“, sagt Monika Grütters. „Verschiedene Denkstrukturen zusammenzubringen, schafft Mehrwert.“ Zum Beispiel, wenn in anderen Branchen Entwicklungspartnerschaften mit Kreativunternehmern entstehen. Den Wert der kreativen Startups als „ausgelagerte F&E- oder Designabteilung“ hätten hierzulande viele immer noch nicht erkannt, sagt auch Gabriel. „Es ist fast schon ärgerlich, wenn Unternehmer wie Eric Schmidt in Berlin durch die Startup-Garage gehen und schauen, wen sie abfischen können. Hier sollten die DAX30-Konzerne und der deutsche Mittelstand herumspringen.“
Neue Perspektiven und überraschende Lösungen für wirtschaftliche, technische, gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln: Diese Stärke der Kreativen will das Kompetenzzentrum in diesem Jahr auch mit seinen vier Schwerpunktthemen sichtbar machen: Unter den Schlagworten „gestalten“, „grenzenlos“, „gemeinsam“ und „zukünftig“ werden Aktionen und Veranstaltungen gebündelt.