Man kennt sie als Unternehmer*in, diese Ratschläge: Man solle die Krise positiv sehen, nach dem Hinfallen einfach wieder aufstehen, sich nicht unterkriegen lassen… So und ähnlich klingen die gutgemeinten Worte. Doch wenn man als Unternehmer*in derzeit am Monatsende nicht weiß, wie man die Rechnungen bezahlt, Mitarbeiter*innen entlassen musste, die verbliebenen Angestellten einfach nur versucht, irgendwie beschäftigt zu halten – dann ist es schwer, sich für diese wohlgemeinten Ratschläge zu öffnen.
Der Schriftsteller Max Frisch hat einmal gesagt: „Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ Und so wenig das auf gesellschaftlicher Ebene derzeit möglich ist, so sehr sollte man es auf wirtschaftlicher Ebene versuchen. Als Unternehmer*in ist der Umgang mit solchen Krisen ein Prozess. Er muss bewusst angegangen werden – und zwar in der Phase, wenn es besonders hart ist. Erst dann kann daraus eine große Chance entstehen. Unternehmer zu sein, ohne Krisenmomente zu erleben, ist nicht möglich. Blickt man auf die Wirtschaftsgeschichte, so sind Rezessionen und Einbrüche eher die Regel als die Ausnahme. Und jedes Mal erwächst daraus etwas Neues.