Eine Idee, ein Geschäftsmodell und ein Intensivkurs zum Finanzierungsplan – fertig ist das erfolgreiche Gründungskonzept? Eine solche Schablonenlösung trifft auf die neue Unternehmer*innengeneration schon lange nicht mehr zu. Das Mindset hat sich verändert, der Ruf nach diverseren, unkonventionellen und transparenteren Gründungsnarrativen wird immer stärker. Doch wenngleich die Existenz-Gründungsquote in Deutschland 2019 einen leichten Anstieg verzeichnet, werfen die langfristig rückläufigen Zahlen die Grundsatzfrage auf, warum immer weniger Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Pandemie: Sie hat die Gründungsdynamik erheblich verändert; während Kleinstunternehmer*innen und Soloselbstständige aufgrund konjunktureller Aspekte besonders hart getroffen wurden, sind krisenbedingt mehr Not- und Chancengründungen entstanden, Innovationszyklen wurden verkürzt und digitale Geschäftsmodelle aus dem Boden gestampft.
Mit Blick auf das New Normal nach der Pandemie einmal mehr klar geworden, dass besonders im Umgang mit noch nie dagewesenen Krisenphänomenen kreative Herangehens- und innovative Denkweisen gebraucht werden – und wer, wenn nicht die Akteur*innen der Kultur- und Kreativwirtschaft, sind darin geübt? Es ist ein entscheidender Zeitpunkt, die Weichen der kultur- und kreativwirtschaftlichen Unternehmensgründung zu reflektieren und Transformation anzustoßen, wo es sinnvoll erscheint.