LANDSICHTEN
Perspektiven für ländliche Räume mit der Kultur- und Kreativwirtschaft
Den ländlichen Raum gibt es nicht – egal ob in Bezug auf Ressourcen oder auch gesellschaftliche, strukturelle und politische Herausforderungen. Deutschlands Orte jenseits der urbanen Zentren sind vielseitig und divers.
Die ländlichen Räume und die spezifische Rolle der Kultur- und Kreativwirtschaft als Impulsgeberin zur Lösung akuter Herausforderungen stehen im Fokus des InnovationCamps in Görlitz. In Kooperation mit dem Innovationslabor THE CONSTITUTE werden vom 12.-14.09.2019 aktuelle Themen, wie Strukturwandel, Fachkräftemangel und Anforderungen an den Tourismus anhand konkreter Fallbeispiele behandelt. Dabei erarbeiten interdisziplinäre Teams Lösungen für den Bestand in ländlichen Arbeits- und Lebensräumen.
Reale Fallbeispiele aus ganz Deutschland zeigen, wie Kultur- und Kreativwirtschaft auf die komplexen Bedürfnisse ländlicher Räume eingeht: Sie schreibt neue Narrative, schafft Experimentierräume, verändert Wertschöpfung und ermöglicht Kooperationen über gewohnte Grenzen hinaus.
12.9.-14.9.2019
12 Donnerstag
- 16:00
- Anmeldung & Herzlich Willkommen
- 16:30
- Sektempfang
- 17:30
- Begrüßung: Octavian Ursu Oberbürgermeister der Stadt Görlitz
- 17:45
- Grußworte: Kühlhaus Görlitz, Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes, THE CONSTITUTE
- 18:00
- Vorstellung der Impulsgeber*innen und Cases
- 19:00
- Dinner, Netzwerken & Wahl der Cases
- 19:00
- Rundgang I Kühlhaus Görlitz
- 20:30 - 21:00
- Keynote: Julia Paaß, Netzwerk Zukunftsorte
- 22:00
- Musikalische Performance: Moritz Simon Geist
- Ganztägig
- Open Doors Fabmobil, Duft der ländlichen Räume
13 Freitag
- 08:00
- Anreise Görlitz - Kühlhaus Görlitz
- 08:30
- Frühstück & Herzlich Willkommen
- 09:30
- Keynote: Claudia Muntschick, Kreatives Sachsen
- 10:00 - 12:30
- Arbeitsphase I alle Cases
- 12:30 - 14:00
- gemeinsames Mittagessen
- 14:00
- Keynote: Jochen Fritz, Regionalwert AG Berlin-Brandenburg
- 14:30
- Keynote: Annette Ochs, Happy Locals
- 15:00 - 17:00
- Arbeitsphase II alle Cases
- 17:00
- Schulterblick | Feedback-Session
- 18:00
- Evaluation Feedback & Übergabe an Studierende
- 19:00
- Dinner
- 20:00
- Rundgang II Kühlhaus Görlitz
- 20:00
- Tanzveranstaltung: Live Musik von Mike, Cuthead
- Ganztägig
- Open Doors Fabmobil, Duft der ländlichen Räume
14 Samstag
- 08:00
- Anreise Görlitz - Kühlhaus Görlitz
- 08:30
- Frühstück & Herzlich Willkommen
- 09:00 - 12:00
- Arbeitsphase III & Finalisierung der Ergebnisse
- 12:00
- Gemeinsames Mittagessen
- 13:30
- Präsentation aller Endergebnisse der Cases
- 15:00
- Pause
- 15:30
- Podiumsdiskussion: Casegeber*innen & Moderatoren
- 17:00
- Goodbye
- Ganztägig
- Open Door Fabmobil, Duft der ländlichen Räume
Kühlhaus Görlitz
Im Kühlhaus Görlitz treffen die Geschichte einer Industriebrache und viele engagierte Menschen aufeinander. Das soziokulturelle Langzeitprojekt „Kühlhaus Görlitz“ zeigt einen Weg auf, wie leerstehende Industriegebäude, mit Hilfe von bürgerschaftlichem Engagement, sinnvoll und auf alternative Weise genutzt werden können. Hier treffen sich Menschen unterschiedlichen Alters, um gemeinsam die Ruhe zu genießen, zu lernen und zu arbeiten – eine Art Verschmelzung von Kunst, Kultur, Arbeit und Bildung mit allgemeiner Freizeitgestaltung. Selbständigen und Freiberuflern im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft, gibt das Kühlhaus eine Ausgangsbasis für ihr Wirken und Schaffen
Workshops
Die Themen, Regionen & Cases:
Exemplarisch für die Diversität ländlicher Räume in ganz Deutschland zeigen reale Fallbeispiele/Cases, wie Kultur- und Kreativwirtschaft den komplexen Herausforderungen kreative Lösungen entgegensetzt.
Weiche Faktoren für den Strukturwandel | Oberlausitz Sachsen
Partizipatorische Bildungswege und Life-Long-Learning als Antwort auf den Strukturwandel?
Die zentral-europäische Lage der Oberlausitz ist einzigartig und wird nicht entsprechend genutzt. Das hat mehrere Gründe, die analysiert und hinsichtlich Wandeloptionen erarbeitet werden. Fokus liegt vor allem auf der gesellschaftlichen und ökonomischen Neuausrichtung der Region durch den bevorstehenden Kohleausstieg. Hier könnten neue Arbeits- und Lebensmodelle und kreativ-kulturelle Wirkungsfelder entstehen, die modellhaft für vergleichbare Transformationsprozesse sind – auf Bundesebene und in Europa. Besonders in solchen ländlichen Regionen sind Volkshochschulen etablierte Bildungsträger.
Das Case beschreibt die aktuellen Bestrebungen der Volkshochschule Sachsen, neue Wege in der Vermittlung und Themensetzung zu gehen und stellt sie zur Debatte: Bedarf es eines neuen partizipatorischen Bildungsweges, einer neuen Rolle der Kultur- und Kreativwirtschaft? Und welche Aufgaben werden auf die betroffenen Akteur*innen zukommen?
N.N., Sächsischer Volkshochschulverband
Christian Zöllner und Sebastian Piatza, THE CONSTITUTE
Demografischer Wandel | Wendland Niedersachsen
Land auf Probe – Mit kreativem Wohnraum dem demografischen Wandel in ländlichen Räumen entgegenwirken.
Wer auf dem Lande leben will, muss Besitz bilden wollen, Besitz bilden können und diesen oft auch in Stand setzen. Das stellt gerade junge Menschen vor große Herausforderungen. Flexibilität ist gefragt, um auf die Bedürfnisse nach funktionierendem Internet, bezahlbarem Mietwohnraum sowie Mobilität zu reagieren. Land auf Probe ist die Devise um längerfristiges Bleiben zu etablieren. Damit beschäftigt sich das Tiny Living Festival, das junge Leute wieder in ländliche Räume holen möchte, durch zeitgemäße Wohnmöglichkeiten in „Tiny Houses“. Gleichzeitig beschäftigt es sich mit dem Fehlen eines aktuell machbaren Ansatzes für Finanzierung und flächige Genehmigungen dieser Art von Wohnen.
Im Case wird diskutiert: Wie geeigneter Wohnraum in ländlichen Räumen geschaffen werden kann, auch in Bezug auf Möglichkeiten im Bestand? Welche wirtschaftlichen und strukturellen Voraussetzungen es braucht? Welche Effekte Experimentierräume dieser Art für die Regionen erzielen?
Renate Ortmanns-Möller und Michael Seelig, Grüne Werkstatt Wendland/
Tiny Living Festival
Netzwerke nutzen | Stecknitz-Region Schleswig-Holstein
Coworking funktioniert – Standortvorteile für Menschen, die es aufs Land zieh(t)en soll
Das Vorhandensein einer engagierten Initiativ-Gruppe ist sicher die beste Voraussetzung für das Gelingen eines CoWorking-Spaces auf dem Land. Sie bringen eigene Visionen, ihre Kenntnisse der Bedarfe und Menschen vor Ort sowie die eigenen Netzwerke mit. Für eine dauerhafte Etablierung eines CoWorking Spaces in der Gemeinde Bliestorf in Schleswig-Holstein sind folgende Herausforderungen zu lösen: Für den CoWorking-Space „TorfHub“ muss eine Immobilie gefunden werden, damit der erste Impuls der sehr erfolgreichen Probephase aufgenommen werden kann. Denn: Es haben sich Interessierte gefunden, die den Space nutzen würden – neben Kreativen auch ansässige Handwerksbetriebe und Anwohnende, die das Neue anzieht. Wie findet man einen geeigneten Ort?
Der „TorfHub“ wurde in der Probephase ausschließlich ehrenamtlich betrieben. Wie kann man das ehrenamtliche Engagement unternehmerisch professionalisieren? Wie kann der Space und dessen Betrieb eine sichere Finanzierung erhalten? Wie bezieht man Unternehmen aus der Region und aus den nahen Großstädten mit ein, um ihre (Nach-)Frage nach dem Potenzial eines lokalen CoWorking-Spaces für ihre Fachkräftegewinnung und -bindung zu beantworten? Was gewinnt die lokale Wirtschaft und Bewohnerschaft von CoWorking in ländlichen Räumen? Die Initiierung des „TorfHub“ in Bliestorf wurde maßgeblich von der CoWorkLand Genossenschaft unterstützt. Wie kann die regionale und überregionale Zusammenarbeit im Netzwerk der CoWorkLand Genossenschaft nutzbar gemacht werden?
Gudrun Neuper und Jule Lietzau, CoWorkLand der Heinrich-Böll Stiftung
Bündnisse groß denken für Visionen & Zukunft | Brandenburg
PLATTFORM PLUS
Kreatives Arbeiten auf dem Land birgt ein ganz eigenes Spektrum an Fragestellungen mit. Urbane Strukturen fehlen, Angebot, Nachfrage und Mobilität funktionieren anders, die Wirtschaftlichkeit von Projekten muss gründlicher durchdacht werden, da Angebote selten Selbstläufer sind. Auf der Plattform „Kreativorte Brandenburg“ und dem „Netzwerk Zukunftsorte“ vernetzen sich Projekte und Initiativen, die sich diesen Herausforderungen erfolgreich stellen. Doch wie weiter? Wie lassen sich solche Plattformen und Netzwerke bundesweit, oder sogar grenzüberschreitend entwickeln? Können diese Verbünde, angelehnt an dezentrale Arbeits- und Wirkweisen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft, Impulse für nachhaltige Lebensformen geben, indem sie Wege außerhalb des bisherigen regionalen Wirtschaftens (z.B. Tourismus) öffnen? Oder schaffen sie selbst neue Destinationen, die neue Arten des „Land-Tourismus“ befördern?
Phillip Hentschel, Gründer und Leiter des Projektes „Kreativorte Brandenburg“ moderiert den Case mit Fokus auf die kooperativen Aspekte des Arbeitens im ländlichen Raum.
Workshops
FABMOBIL
Das Fabmobil ist ein fahrendes, mit Digital- und Prototypingtechnologie ausgestattetes, Kunst- und Digitallabor. Es bietet regelmäßig und regional-mobil Workshops, Kurse und eine offene Medienwerkstatt für Jugendliche an. Wie eine fahrende Büchereich besucht der mit Kreativtechnologie (3D-Drucker, Robotik, Virtual Reality Headsets, etc.) ausgestattete Bus, begleitet von Workshopleiter*innen, wöchentlich Schulen, Kulturzentren und informelle Begegnungsstätten in ländlichen Räumen. Das Fabmobil und die darin enthaltenden Kreativtechnologien stehen allen Teilnehmenden über das gesamte InnovationCamp zum Prototyping, Gestalten und Konzipieren zur Verfügung.
Duft der ländlichen Räume
„Görlitz in a bottle“ – Das Pop-up Labor “the olfactory” beschäftigt sich zum InnovationCamp Landsichten mit den Gerüchen der ländlichen Räume. Es bietet Experimentierraum und einen Treffpunkt multisensueller Kommunikation und kreativen Austauschs. Das Equipment des Labors gibt Einblicke in eine Vielfalt von Gerüchen und die Möglichkeit, eigene Duftkompositionen zu destillieren, zu mischen und zu archivieren. Die Stimmungen, Atmosphären und Orte des InnovationCamp bleiben durch das duftende Souvenir nachhaltig in Erinnerung. Der Workshop soll Neugierde und Interesse am Thema „Gerüche“ wecken und die Teilnehmer*innen dazu anregen, die Nase als körpereigenes Werkzeug wieder zu entdecken.
Impulse
Christoph Brosius | Moderator
Der Geschäftsführer von Circumradius ist gelernter Werbekaufmann, war Regieassistent und Aufnahmeleiter bevor er Spieleproduzent, Dozent, Unternehmensberater und Moderator wurde. Diese vielfältigen Perspektiven aus seinen über 15 Jahren Erfahrung in der Unterhaltungsindustrie bringt er am liebsten in ganz anderen Branchen zur Wirkung. Heute analysiert und löst er komplexe Fälle aller Art und hilft anderen beim spielerischen Wechsel ihrer Perspektive. Er ist ausgezeichnet mit dem europäischen Young Leonardo Award for Corporate Learning, Fellow des Kompetenzzentrums und fährt wirklich gern Motorrad. Beim InnovationCamp wird Christoph Brosius moderieren.
Cleo Doelling
Cleo Doelling ist Designerin mit besonderem Interesse für Multisensualität und Experiment. Sie entwickelt Projekte an der Schnittstelle zwischen Handwerk und industrieller Gestaltung. Ihre prozessuale Arbeitsweise wird oft von manuellen, intuitiven Impulsen sowie Analogien und Beobachtungen aus den Kunstformen der Natur bestimmt. Dabei steht auch das Spiel mit Farbe, Form und Materialität im Fokus. Sie unterstützt das InnovationCamp Landsichten mit einem experimentellen Workshop, der sich mit den multisensuellen und narrativen Qualitäten von Gerüchen auseinandersetzt.
Jochen Fritz
Jochen Fritz, geb. 1974, ist Diplom Ingenieur für Agrarwissenschaften und Biobauer im Nebenerwerb. Gemeinsam mit einer weiteren Bauernfamilie halten Sie auf dem Biohof Werder Wasserbüffel und Hühner und bewirtschaften eine Obstwiese. Bis September 2018 war er Leiter der Kampagne „Meine Landwirtschaft“ und Organisator der „Wir haben die Agrarindustrie satt“-Demonstration. Davor war er als Ökolandbau-Berater in Baden-Württemberg tätig. Jochen Fritz kann Öffentlichkeitsarbeit und ist erfahren im Umgang mit Bäuerinnen und Bauern. Er hat einen guten Blick für die Realisierbarkeit von landwirtschaftlichen Projekten.
Philipp Hentschel
Philipp Hentschel hat sich mit 18 Jahren in die Selbstständigkeit gewagt und seitdem eine Vielzahl von Projekten, Orten und Initiativen entwickelt. 2010 gründete er den Berliner Coworking Space und das Freelancer-Netzwerk “welance”. Als Mitgründer des Coconat Workation Retreats, Hof Prädikow sowie als Initiator des Netzwerks Zukunftsorte ist er bestens mit innovativen Coworking-, Wohn- und Arbeitsprojekten im ländlichen Raum vertraut und begleitet viele Projekte persönlich. Sein Wissen und seine Erfahrung bündelt er mit anderen Experten im studiovorort. Die Praxiserfahrung rund um neue Arbeits- und Organisationsmodelle sind aus seiner Sicht die Grundlage für funktionierende Impulsorte auf dem Land. Wenn digitales Arbeiten und leerstehende Gebäude auf eine passionierte Gruppe treffen, ist der Weg zum Zukunftsort nicht mehr weit…
Jule Lietzau
Jule Lietzau ist Zimmerin, Umweltwissenschaftlerin, angehende Stadtplanerin und Genossin in der CoWorkLand Genossenschaft (i. G.). In ihrem Wohnort Bliestorf in Schleswig-Holstein hat sie die Initiative „TorfHub – Initiative für neue Arbeitsformen und Dorfentwicklung“ mitbegründet. Jule wird angetrieben vom Wunsch, in Bliestorf einen Ort zu schaffen, der Alternativen zu bestehenden Arbeitsmodellen ermöglicht und eine Plattform für lokales Engagement, kulturelle Initiativen und Angebote darstellt. Zusammen mit dem Bliestorfer Florian Matzke initiierte sie vor Ort einen vierwöchigen PopUp CoWorking Space: den „TorfHub“. Unterstützung erfuhr sie hierbei durch die CoWorkLand Genossenschaft, den Landkreis Herzogtum Lauenburg, die
Wirtschaftsförderung Herzogtum Lauenburg, die Vereinigten Stadtwerke Media GmbH und nicht zuletzt die Gemeinde Bliestorf.
Claudia Muntschick
Ist als freie Architektin tätig und als Referentin für Themen der Kultur- und Kreativwirtschaft, Regionalentwicklung und Leerstands-Nachnutzung deutschlandweit unterwegs. Seit 2012 leitet sie für die Stiftung Haus Schminke das EU-Projekt „Topografie der Bauten der Moderne” und ist seit 2014 geschäftsführender Vorstand. Claudia Muntschick ist bei Kreatives Sachsen für die Vernetzung sowie Beratung von Kreativen und Unternehmen in der Oberlausitz verantwortlich. Beim InnovationCamp Landsichten wird sie Einblicke in die Kultur- und Kreativwirtschaft der Oberlausitz geben und aufzeigen, welche Perspektiven und Herausforderungen vor Ort tatsächlich existieren.
Gudrun Neuper
Gudrun Neuper begleitet als Wertearchitektin seit knapp zwei Jahrzehnten verschiedenste Organisationen. Dort unterstützt sie beim Herausarbeiten von ethischen Werten sowie deren umfänglichen Einfließen in alle Organisationsbereiche. Als langjährige CoWorkerin bringt sie, als Nutzerin, als ehemaliges Organisationsmitglied und Community-Managerin weitreichende Erfahrungen mit.
In einem kleinen Ort im Schwaben aufgewachsen, verbindet Gudrun Neuper mit dem Dorfleben bis heute zum einem Sehnsucht nach Weite und zum anderen die Naturnähe.
Annette Ochs
Annette Katharina Ochs ist Architektin, Designerin, Kulturmanagerin, Kochaktivistin und Mitgründerin des Uckermark-Festivals für Kunst, Musik und Literatur sowie der Initiative HAPPY LOCALS. Ebenfalls Teil der Iniative ist Dimitri Hegemann, der Gründer und Betreiber des legendären Berliner Clubs Tresor. Hegemann ist Raumforscher, Kulturmanager und Direktor des KRAFTWERK BERLIN. Die HAPPY LOCALS wollen langfristig an vielen Orten dezentrale Kulturarbeit in Gang bringen. Da junge Leute in Dörfern, kleineren Heimatstädten und Gemeinden häufig keine Perspektive finden, gehen viele von ihnen in die Großstadt – und die ländlichen Räume veröden. HAPPY LOCALS macht das anders. Die Beratungsagentur unterstützt junge Menschen dabei, ihre Region selbst zu gestalten und eigenverantwortliche Kulturprojekte zu starten.
Julia Paaß
Michael Seelig
„Die Auseinandersetzungen um die Nutzung der Atomkraft und den Atomstandort Gorleben haben zu der Erkenntnis geführt, dass nur durch nachhaltiges Alltagshandeln die Idee einer „Modellregion Wendland“ Wirklichkeit werden kann. 2010 war er Mitbegründer der „Grünen Werkstatt Wendland e.V.“, einer Initiative zur Nachwuchssicherung, Kooperation mit Hochschulen und regionaler Wirtschaft. Derzeitig ist das „Tiny Living Festivals – Synergien zu einem zeitgemäßen Lebensstil“ für August 2019 in Vorbereitung. All die Jahre Gremienarbeit haben das Wissen über die Region und Kontakte zu vielen regionalen und überregionalen Akteur*innen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entstehen lassen. Netzwerkarbeit ist so zum Schwerpunkt der eigenen Arbeit geworden. In ihr wird die eigentliche Chance gesehen, die Region voranzubringen, Gräben zu überwinden und gangbare Wege zu einer lebenswerten Welt zu eröffnen.
Renate Ortmanns-Möller
Ebenfalls Gründungsmitglied des „Grünen Werkstatt Wendland e.V.“ ist Renate Ortmanns-Möller. Neben ihrer Tätigkeit als Vorstandsmitglied der Grünen Werkstatt Wendland ist sie bei weiteren zahlreichen Initiativen zur Stärkung der Region beteiligt. Ihre Schwerpunkte in ihrem Projekt-Portfolio: Regionalentwicklung und Projektmanagement. Bis 2018 war sie EU-Koordinatorin beim Landkreis Lüchow-Dannenberg bis 2018. Gemeinsam mit Michael Seelig wird sie im Rahmen des InnovationCamps Landsichten den Case „Demografischer Wandel“ leiten. Dort fließen neben ihrer Erfahrung aus der Werkstatt Wendland, Impulse und aktuellen Ergebnisse sowie Fragestellungen des Tiny Living Festivals ein.
Kontakt/Organisation
Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes
u-institut Backes & Hustedt GbR | Jägerstraße 65 | 10117 Berlin | T 030 / 20 88 89 1- 0
The Constitute – Laboratory for counterscience, presearch and patapoetry
ZÖLLNER & PIATZA GbR | Glogauerstrasse 21 | 10999 Berlin | T 0157 757 30 869