210204_KKKW_Headerbilder_2100x400px_V2_Entwicklung & Innovation 2

Creative Lab #4 Zukunft Klima

Creative Lab #4 Zukunft Klima

Klimakommunikation mit der Kultur- und Kreativwirtschaft neu denken
2022

Die Klimakrise ist wissenschaftlich erforscht, medial besprochen und ihr Platz auf der politischen Agenda wird zunehmend bedeutender. Doch die Transformation hin zur klimaneutralen Gesellschaft und Wirtschaft verläuft nur langsam. Ein Grund dafür: Die Klimakrise hat ein Vermittlungs- und Kommunikationsproblem. Doch wie können Menschen zum Handeln bewegt werden? Wie gelingt ein Mindset-Wandel vor allem auf der systemischen Ebene? Und welche Sprache braucht es, um mehr Menschen mitzunehmen? Genau an dieser Stelle möchte das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes mit dem Projekt Creative Lab #4 Zukunft Klima ansetzen. Ab Juli 2022 sollen innerhalb des Creative Labs in vier Innovationsprojekten (Risky Projects) neue Ansätze, Prototypen und Handlungsempfehlungen für die Klimakommunikation entwickelt werden.

 

 

2022-06-02_Creative_Lab_Zukunft_Klima_0417

Mission: Innovation

Die Mission ist das Ziel

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Diese Mission hat sich die Bundesregierung gesetzt. Sie übersetzt so das staatenübergreifende Pariser Klimaabkommen und den europäischen Green Deal in einen lokalen Handlungsplan. „Der Aufbruch in eine klimaneutrale und digitalisierte Gesellschaft bedeutet die größte Transformation seit mindestens 100 Jahren“, schreibt die Bundesregierung über den Umbau zur sozial-ökologischen Marktwirtschaft. Eine Jahrhundertaufgabe, die Durchhaltevermögen, Mut und progressive Ansätze in der Innovationspolitik erfordert. Das Creative Lab #4 Zukunft Klima schließt sich der Mission der Klimaneutralität bis 2045 an. Das Projekt möchte zum Handeln bewegen und gemeinsam mit der Kultur- und Kreativwirtschaft Prototypen entwickeln, die die Art und Weise, wie über die Klimakrise kommuniziert wird, verändern. Gleichzeitig werden innerhalb des Creative Labs #4 neue Wege zur Innovationsentwicklung erprobt – Co-Creation, branchen- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit, Ergebnisoffenheit, regelmäßige Feedbackschleifen und der direkte Austausch mit staatlichen Strukturen sind Eckpfeiler des Projektaufbaus.

Das Creative Lab schafft so den Raum, um die Potenziale von Kultur- und Kreativwirtschaft als Treiberin der sozial-ökologischen Transformation aufzuzeigen und übergreifende Erkenntnisse für Innovationsprozesse zu liefern.

Risky Projects

Von der Idee in die Praxis

Herzstück des Creative Labs #4 sind die Risky Projects. Der Begriff Risky Project steht wörtliches für riskantes Projekt und beschreibt, die Innovationsprojekte innerhalb des Creative Labs. Riskant deshalb, weil der Innovationsprozess ergebnisoffen gestaltet ist. Das Creative Lab bietet den Rahmen und die Struktur, Ideen voranzutreiben, zu experimentieren und über Branchengrenzen hinaus über das Thema Klimakrise in den Austausch zu kommen. Methoden und Mentor*innen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft begleiten während des Prozesses beim Navigieren.

Im Creative Lab #4 konzentrieren sich die die Risky Projects auf vier Bereiche (Medien, Wissenschaft, Zivilgesellschaft & Governance). Die Bereiche und deren Fragestellungen sind in Zusammenarbeit mit dem Creative Lab Gremium und renommierten Expert*innen der Klimaforschung, des Klimajournalismus und Vertreter*innen von zivilgesellschaftlichen Bewegungen im Kontext der Klimakrise entstanden.

Medien

  • #Nische vs. #Mainstream: Klimanarrative rekonstruieren
  • Wie kann Medienrezeption neu gelernt werden?
  • Wo und von wem werden Informationen über die Klimakrise bereitgestellt?

Wissenschaft

  • #DataTelling: Wie wird über Daten gesprochen?
  • #KnowledgeToActionGap: Wie können neue Verhaltensweisen erlernt und ein ritueller sowie kultureller Wandel in der Gesellschaft angestoßen werden?
  • Welche psychologischen und emotionalen Prozesse löst die Klimakrise aus?

Zivilgesellschaft

  • #Generationenvertrag: Wie können wir in Zukunft leben?
  • Wie kann Klimakommunikation so gestaltet werden, dass sie Intersektionalität1 und strukturelle Unterschiede mitdenkt?
  • Wie können Perspektiven aus dem globalen Süden besser einfließen?

Governance

  • Wie kommuniziert der Staat der Zukunft?
  • #Dialog: Wie können Governance-Strukturen fürsorgliche Handlungsangebote schaffen?
  • Wie können kommunikative Brücken zwischen Governance und der Zivilgesellschaft in Zeiten der Krise gebaut werden?

Projektplan

Das Creative Lab #4 im zeitlichen Verlauf (alle Angaben vorbehaltlich pandemiebedingter Anpassungen)

Creative Lab Gremium

Ein Netzwerk für missionsorientierte Innovation

Das Creative Lab Gremium setzt sich aus Vertreter*innen von verschiedenen Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Governance zusammen. Außerdem umfasst es Branchenvertreter*innen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft, die das Thema der Klimakommunikation in ihren Feldern neu denken und vorantreiben. Als beobachtende Instanz begleitet das Creative Lab Gremium den Projektverlauf. Die Personen dahinter können ihre Expertise im Netzwerk teilen und inhaltliche Impulse an die Risky Projects weitergeben.

Sebastian Brünger

Wissenschaftlicher Mitarbeiter – Nachhaltigkeit und Klima
Kulturstiftung des Bundes

Gute Klimakommunikation muss in Zukunft auch stets den ökonomischen bzw. sozialen Preis des Nichtstun in der Klimakrise benennen.

Foto Credits: Candy Welz

Clara Duvigneau

Fridays for Future

Klimakommunikation muss alle Menschen barrierefrei erreichen und Handlungsmöglichkeiten gegen die Klimakrise aufzeigen. Die Klimakrise ist bereits heute Realität und wir können und müssen alle etwas dagegen unternehmen.

Alexandra Endres

Freie Journalistin für Klima, Umwelt und Lateinamerika

Guter Klimajournalismus soll informieren, aufklären, Verantwortlichkeiten benennen und Lösungen beschreiben.

 

Foto Credits: Elfriede Liebenow

Micha Fritz

Mitbegründer Viva con Agua & Konzeptions-Aktivist

Gute Kommunikation muss in Zukunft elementarer Bestandteil jeglicher Konzeption, Organisation und Durchführung aller Projekte, Formate, Events jeglicher Genres sein.

Christina Jäger

Co-founder & Managing Director
Yunus Environment Hub

Gute Klimakommunikation muss in Zukunft ein neues Narrativ haben.

 

Prof. Dr.- Ing. Bernhard Lenz

Professur für Energieoptimiertes Bauen, Gebäudetechnologie und Klimawandelanpassung
Hochschule Karlsruhe – University of Applied Sciences

Gute Klimakommunikation muss die zukünftigen Konsequenzen unseres derzeitigen Handelns in den Mittelpunkt aller Entscheidungen rücken.

Dr. Georg von Richthofen

Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft

Gute Klimakommunikation muss in Zukunft die Empfänger*innen und ihre Werte und Lebenswelten stärker berücksichtigen.

Frauke Röser

Klimaexpertin NewClimate Institute

Birgit Schneider

Professur für Wissenskulturen und mediale Umgebungen
Europäische Medienwissenschaften

Gute Klimakommunikation bedeutet, verschiedene Blickwinkel einzunehmen.

 

Foto Credits: Iris Janke

Jan Scheper

Redaktionsleiter
enorm Magazin

Gute Klimakommunikation muss in Zukunft verständlich und lösungsorientiert Globales wie Regionales verbinden und erklären – und zeigen, dass wir immer noch ziemlich viel richtig machen können.

Martin Zähringer

Vorsitzender des CLIMATE CULTURES network berlin e.V.
Künstlerischer Leiter des CLIMATE CULTURES FESTIVAL BERLIN

Gute Klimakommunikation muss in Zukunft darauf ausgerichtet sein, dass in ihrer Mitte das klimatische Subjekt steht – souverän sprechend zur Lage, informiert denkend über globale und lokale Lösungen, selbstbewusst handelnd im Sinne einer klimagerechten Zukunft.

 

 

1Intersektionalität ist ein Begriff, der das Zusammenwirken mehrerer Diskriminierungsformen (Rassismus, Klassismus, Sexsimus…) beschreibt, wie diese zusammenspielen, wie schwer eine Person von dieser/diesen betroffen ist/sind und um welche es sich handelt. Der Begriff wird sowohl in der wissenschaftlichen Forschung als auch in pädagogischen, bildungspolitischen und aktivistischen Zusammenhängen benutzt

Über das Creative Lab

Das Creative Lab Zukunft Klima ist eines von vier Creative Labs, mit denen das Kompetenzzentrum seit 2020 Impulse für ergebnisoffene Innovationen setzt. Die Creative Labs werden temporär für einen Zeitraum als (digitaler) Innovationsort von ca. sechs Monaten eingerichtet und widmen sich aktuellen wirtschaftspolitischen Themen wie der Corona-Pandemie (2020: Creative Lab #1), dem Strukturwandel (2021: Creative Lab #2) oder Teilhabe und Rassismus (2022: Creative Lab #3). Innerhalb der Creative Labs werden mit Methoden der Kultur- und Kreativwirtschaft und unter Beteiligung der Branche in kurzen Innovationsprojekten neue Ansätze, Services und Prototypen entwickelt. Das Creative Lab Zukunft Klima integriert missionsorientiertes Innovieren in sein Projektdesign und hat eine Laufzeit von April bis November 2022.

 

Unser Angebot Entwicklung und Innovation

 

Das Creative Lab ist Teil unseres Angebots Entwicklung & Innovation. Wir arbeiten selbst mit Methoden aus der Kultur- und Kreativwirtschaft, um Neues voranzutreiben. Regelmäßig bringen wir Akteur*innen aus verschiedenen Branchen zusammen, um diese Ansätze zu nutzen und innerhalb kurzer Zeit innovative Lösungen zu konkreten Herausforderungen zu generieren.