Kaffeebecher und -tassen aus Kaffeesatz herzustellen, klingt fast zu einfach, um wahr zu sein. Wie seid ihr auf die Idee gekommen und warum wart ihr damit die ersten?
Ich habe in Bozen, Italien, Produktdesign studiert und dabei natürlich sehr viel Kaffee getrunken. Dabei stellte sich mir irgendwann die einfache Frage, was mit dem gebrauchten Kaffeesatz passiert und ich hatte eine Vision, diesen guten natürlichen Rohstoff weiter zu verwerten. Drei Jahre Forschung, Experimente und Tests waren nötig, bis die richtige Formel und Verfahren für das vielseitige Material Kaffeeform gefunden war. Aus der ersten Idee, aus altem Kaffeesatz etwas Beständiges und Nachhaltiges zu erschaffen, ist nach unzähligen Experimenten und vielen Jahren also ein völlig neues Material entstanden. So können aus altem Kaffee völlig neue Produkte hergestellt werden. 2015 habe ich dann das gleichnamige Unternehmen Kaffeeform in Berlin gegründet und als exemplarischen Produkt die Espressotasse auf den Markt gebracht. Wir sind ja nicht die einzigen, die mit Kaffeesatz experimentieren oder arbeiten, ihn weiterverwenden, aber das entwickelte Material, das Verfahren und die Produkte sind einzigartig.
Was brauchte es von der ersten Idee zur Unternehmensgründung? Was war euer erster Schritt?
Vor allem den Glauben an die eigene Idee und Vision. Es ist ein herausfordernder Weg von den ersten Ansätzen und Prototypen bis zum fertigen Produkte und Unternehmung; dabei sind die Unterstützung vom eigenen Umfeld aber auch die Zusammenarbeit und Austausch mit Experten essentiell. Rückschläge sind normal, dabei muss man das Ziel im Auge behalten, nach vorne schauen und nicht aufgeben. Geduld haben. Entscheidend für den Schritt in die Unternehmung war das große öffentliche Interesse und die positive Resonanz auf die Tassen. Wir haben dann gemerkt, dass es funktioniert und Kaffeeform erfolgreich werden kann.