Bevor die Reise startet, erhalten wir eine Einführung. Gleich würden wir Instrumente auf den Kopf gesetzt bekommen, die unsere Gehirnströme messen. Uns wird gesagt, wichtig seien dabei die Alphawellen, die bei Entspannung besonders häufig vorkommen. Muskelkontraktionen hingegen sollten vermieden werden, da sie mit den Alphawellen interferieren und in der Folge das Ergebnis nicht darstellbar machen würden. Gemeint sind damit Muskelkontraktionen wie blinzeln oder auf den Kiefer zu beißen. Während ich noch überlege, wie ich meine Augen krampfhaft offenhalten und dabei entspannen soll, gehen die Ausführungen weiter: Es ist die Rede von Edelsteinen, die wir über unsere Gedankenströme in bewegen sollten, von eigenen orchestrierten Soundspuren, von Traumwelten, die sich an unserem kollektiven Entspannungsgrad orientieren und darüber beeinflussen ließen. Hört sich alles ziemlich nach Science Fiction an.
Also genau passend zum Fiction Forum der Kultur- und Kreativwirtschaft, wo ich mich gerade befinde. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Potenziale der Kultur- und Kreativwirtschaft für die Medizin & Gesundheit“ erzählte Prof. Petra Ritter von der Charité- Universitätsmedizin Berlin im vorangegangenen Gespräch davon, wie es zur Kooperation mit der Medienkünstlerin Jessica Palmer für das Projekt „My Virtual Dream“ kam und was sie sich davon verspricht. Nun darf ich in einer Gruppe aus insgesamt vier Teilnehmer*innen den Selbstversuch starten. Wir betreten den Container und machen es uns zum gemeinsamen Träumen gemütlich.