Die Reise war ein Desaster für die deutsche Delegation. Internationale Designausstellung in Südkorea, eine Woche Zeit, sich in dem Hochtechnologieland potenziellen Kunden zu präsentieren. „Aber es kamen einfach keine Besucher“, erinnert sich Peter Zec, Gründer des Red Dot Design Awards und Leiter des Designzentrums NRW. Was dann passierte, war ein Lehrstück über Exportorientierung in der Kultur- und Kreativwirtschaft: „Unsere deutschen Designer kamen alle zu mir und haben mir Vorwürfe gemacht. Die Holländer dagegen haben sich das eine Dreiviertelstunde lang angeguckt und dann waren sie weg.“ Um ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen: „Sie haben sich Telefonbücher und Personal genommen und haben sich Meetings bei der lokalen Industrie geholt. Und sind mit vollen Auftragsbüchern nach Hause gefahren.“
Es reiche eben nicht, weltweit führend zu sein im Design von Premiumprodukten, sagte Zec auf der Jahreskonferenz Kultur- und Kreativwirtschaft 2016 – man müsse auch bereit sein, Chancen aktiv zu nutzen und Hilfsangebote anzunehmen: „Unsere Außenhandelskammern sind großartig kooperativ. Und ich habe gute Erfahrungen mit deutschen Botschaften gemacht, die können Türen öffnen und einen auf das nötige Niveau heben.“