Klimawandel, wachsende Ungleichheit, Armut und Migration, Populismus und autokratische Tendenzen – die Zahl der Herausforderungen in den kommenden Jahren ist enorm. Politik und Zivilgesellschaft wird dies nicht allein schaffen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird sich auch die Wirtschaft verändern müssen. Ein Prozess, der gleichwohl längst im Gange ist. Ganz gleich, ob es um Social-Entrepreneurship-Initiativen geht, um den milliardenschweren Green New Deal der EU, um die Frage von Facebook und dessen Umgang mit Fake News, um die wachsende Zahl an nachhaltigen Produkten in den Regalen der Supermärkte oder nachhaltige Finanzprodukte in den Portfolios von Vermögensverwaltern – die Indizien für diesen Wandel sind unübersehbar. Was allein die stetige Dekarbonisierung der Wirtschaft in den kommenden Jahren angeht, so sprechen manche Experten bereits von der vielleicht größten Transformation der Wirtschaft zu Friedenszeiten in der Menschheitsgeschichte.
Keine Frage: Schon jetzt ist der Begriff „Impact“ eines der großen neuen Wirtschafts-Narrative. Lange war dies ein Nischen-Thema, etwas für Idealisten, Gutmenschen und Weltverbesserer. Doch wir erleben derzeit, wie „Impact“ im Mainstream ankommt. Diese Entwicklung wird nicht nur durch Politik und Regulierung getrieben. Die Anreize dafür entstehen auch durch Marktmechanismen selbst. Durch Konsumenten, die – speziell in einer jüngeren Generation – viel bewusster kaufen. Durch institutionelle Finanzinvestoren, die zum Beispiel Aktien von Unternehmen mit erdöl-basierten Geschäftsmodellen für ihre Portfolios mittelfristig als riskant einstufen, aus einer profitorientierten Markteinschätzung heraus – und damit Signale aussenden, die die gesamten Finanzmärkte beeinflussen können.
Generell gilt: Profitorientierung und Nachhaltigkeit müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen. Ein ganzheitlicher Ansatz eines Unternehmens – Natur, Mensch und Gesellschaft in Einklang zu bringen – zahlt sich heutzutage eher aus als noch vor einigen Jahren. Weil immer mehr Konsumenten diese Art von Unternehmen und Produkten mehr zu schätzen wissen. Aber auch die eigenen Mitarbeiter dies honorieren – was zu höherem Engagement führen kann. Und schließlich wie beschrieben auch zunehmend Investoren.