Play16 Creativ Gaming Festival

Reden wir endlich über Spiele

Spiele entwickeln sich zum Leitmedium der Zukunft. Und diese Entwicklung bleibt nicht beim Unterhaltungsmarkt stehen, sondern dringt in alle Bereiche der Gesellschaft vor. Mit dem Format „Generation Game“ setzen wir uns auf interaktiver und spielerischer Weise mit den neuen Möglichkeitsräumen von Gaming auseinander.

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Foto: Matthias Oostrik

Die Welt der Spiele verändert sich gerade. Oder besser: Spiele verändern gerade unsere Welt. Aktuell findet eine Entwicklung statt, die dazu führt, dass Spiele unsere Lebenswirklichkeit noch viel stärker beeinflussen werden, als sie es bisher schon tun. Sie entwickeln sich zum neuen Leitmedium. Spielmechanismen dringen in alle Bereiche der Gesellschaft vor, egal ob Wirtschaft, Politik, Stadtraum oder Bildung. Von interaktiven Verkehrsampeln über Computerspiele im Theater, Spiele in der Suchttherapie bis hin zur „Spielifizierung“ von Unternehmen, im Recruiting, in der Entwicklung oder im Projektmanagement.

Doch die Vielfalt und der Wirkungsgrad dieser Entwicklung werden bisher wenig in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Dabei wird die kommende Generation mehr denn je durch interaktive Medien sozialisiert sein. Die Veranstaltung „Generation Game“ rückt daher die große Vielfalt in den Fokus mit dem Ziel, Spiele nicht nur als Kulturgut, sondern als zentrales Moment der Gesellschaft zu verstehen und richtet sich daher nicht an ein Fachpublikum, sondern an Teilnehmer aus Wirtschaft, Verwaltung, Verbänden, Bildungseinrichtungen und an Kulturinteressierte.

Spiele sollten durchs Spielen vermittelt werden

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Foto: Matthias Oostrik

Mit dem Format „Generation Game“ sind wir dieses Jahr zu Gast auf dem PLAY-Festival in Hamburg (5.11.) und auf dem Next Level Festival in Düsseldorf (6.11.). Für die Veranstaltungen wird ein interaktiver Ansatz gewählt – denn Spiele sollten durchs Spielen vermittelt werden. Game Designer, Wissenschaftler, Akteure und Kreativschaffende stellen in kurzen Sessions ihre Projekte und Arbeiten praxisnah vor. Unterschiedliche Spiele können getestet und Fragen in kleinen Runden diskutiert werden. Die Teilnehmer erhalten so vielfältige Eindrücke, wie Spiele in Wirtschaft, Kultur, Bildung oder Politik neue Möglichkeitsräume eröffnen.

„Es ist wichtig, sichtbar zu machen, dass digitale Spiele nichts mit dicken oder doofen Gamern zu tun haben, sondern eine Leitkultur sind. Games erzählen Geschichten, geben Impulse und regen kreative Prozesse an“, so Andreas Hedrich, Initiator und Mitbegründer der Initiative Creative Gaming, die das PLAY-Festival austrägt. Er setzt sich dafür ein, dass digitale Spielkultur sicht- und erlebbar wird und dass der kreative Umgang mit Games auch in der Bildung Platz findet.

Die Zukunft der digitalen Spiele

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Foto: Antonin Fourneau

Das Festival PLAY eröffnet den Gästen vom 2. bis 6. November in Hamburg bereits zum neunten Mal neue, kreative und ungewöhnliche Perspektiven auf digitale Spiele. Das diesjährige Motto des Festivals lautet „Let’s get physical – Game and Body“. Aspekte wie Gender, Sexualität und Grenzen zwischen Spiel und Körper werden in Workshops, Vorträgen und der Ausstellung betrachtet und diskutiert. Die technische Entwicklung von Virtual Reality wie z. B. der Cyberbrille Oculus Rift intensiviert das Erleben von Spielen und definiert die Rolle von Körperlichkeit in Spielen völlig neu.

Auch auf dem Next Level Festival geht es um die Zukunft der digitalen Spiele. Next Level lädt vom 3. bis 6. November 2016 Gamer aller Klassen ein, sich mit Freunden, Fans und Fachleuten der digitalen Spielekultur über Games-Potenziale in Kunst, Bildung und Wirtschaft zu informieren und auszutauschen. Und natürlich viel und gemeinsam zu spielen.

Termine:

PLAY16 – Creative Gaming Festival in Hamburg 2. bis 6. November 2016

Generation Game: 5. November, 15 bis 18 Uhr, Zentralbibliothek

Next Level 2016 – Festival for Games NRW-Forum Düsseldorf 3. bis 6. November 2016

Generation Game: 6. November, 14 bis 18 Uhr, OG Side Stage

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Foto: Antonin Fourneau

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Radio Minus Sound System / Foto: Sven Becker

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Radio Minus Sound System / Foto: Sven Becker

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C A P E, Drop Dog / Foto: Crew

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Radio Minus Sound System / Foto: Sven Becker

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ENIAROF Moscow / Foto: Antonin Fourneau

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ENIAROF / Foto: Antonin Fourneau

Credits

Text: Komptenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Fotos: Titelbild: Bente Stachowske / Play Festival

Anstehende Veranstaltungen

  1. Sommerpavillon der Kultur- und Kreativwirtschaft

    21. Juni - 4. Oktober

Credits

Text: Komptenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Fotos: Titelbild: Bente Stachowske / Play Festival

Künstliche Intelligenz als Werkzeug von Kreativen

Die fortschreitende Digitalisierung verändert tiefgreifend, wie wir leben, arbeiten und auch politisch partizipieren. Eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist, sowohl die politische Teilhabe zu stärken als auch die Demokratie vor digitalen Bedrohungen zu schützen.

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird beispielsweise kreative Teilhabe für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich, indem komplexe Werkzeuge und Techniken auch ohne tiefe Fachkenntnisse genutzt werden können. KI ermöglicht es Menschen aus verschiedenen Hintergründen, ihre kreativen Ideen zu verwirklichen und neue Formen der künstlerischen Zusammenarbeit zu erkunden. Das fördert die Vielfalt und Innovation in der kreativen Landschaft. Gleichzeitig stellt diese Entwicklung die traditionellen Vorstellungen von Urheberschaft und Originalität infrage, da KI-gestützte Kreativität zunehmend die Grenze zwischen menschlicher und maschineller Schöpfung verwischt.

Auch die Fragen, was Kreativität bedeutet und wo die Kernkompetenzen der Kreativschaffenden liegen, werden an Wichtigkeit gewinnen und ihre Antworten sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen. KI ist auf dem heutigen Stand eher nicht „kreativ“ – aber sie verändert kreative Prozesse. Sie kann Kreativschaffende in ihrer Kreativleistung unterstützen, sie erweitern und als Inspirationsquelle dienen.

In unserer Kurzreportage sprechen wir mit den Künstlern Julian van Dieken und Roman Lipski über das Potenzial von KI als künstlerische Muse und Werkzeug, das neue Zugänge und Innovationsprozesse ermöglicht.