Die Pandemie wird die Branche in ihrer Struktur nachhaltig verändern. Auch wenn wir 2021 wieder zu einem „neuen normal“ zurückkehren können, werden uns die Auswirkungen in den kommenden Jahren beschäftigen. Szenarien, die das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes für 2021 erstellt hat, machen deutlich, dass die Branche auf das Umsatzniveau von 2015 zurückfallen wird, selbst wenn sie sich in diesem Jahr wieder positiv entwickelt.
Die Post-Corona-Phase wird durch unterschiedlich gelagerte Problemstellungen und Herausforderungen begleitet werden, die die wirtschaftliche, gesellschaftliche und strukturelle Erholung der Branche maßgeblich bestimmen. Der Umsatzrückgang ist dabei nur ein Aspekt. Viel entscheidender wird sein, welche Akteur*innen ihre Selbstständigkeit aufgeben und in andere Tätigkeitsfelder wechseln, welche Angestellten ihren Beruf nicht mehr ausüben können, welche Häuser und Unternehmen ihre Tore schließen und wie viele Menschen aufgrund der Situation nicht den Schritt in die Kreativbranche wagen. Die Kultur- und Kreativwirtschaft gilt als vielfältige und heterogene Branche – dementsprechend sind diese Entwicklungen im kreativen und kulturellen Ökosystem mit großer Sorge zu betrachten.