CityTree in Hong Kong

Mit dem CityTree international durchatmen

Was kann Kultur- und Kreativwirtschaft? Welche Schnittstellen gibt es zu anderen Branchen? Und wie und wo machen die Akteure auf sich aufmerksam? Damit wollen wir uns in den kommenden Monaten beschäftigen. Im ersten Best-Practice-Beispiel geht es ums Thema "Internationalisierung" am Beispiel von Green City Solutions.

Ein CityTree filtert so viel Feinstaub aus der Luft wie 275 Bäume.

CityTree am Hauptbahnhof in Berlin

Ein CityTree am Berliner Hauptbahnhof.

Sie stehen in Dresden, Klingenthal und Berlin, aber inzwischen auch in Oslo, Paris und Hongkong: die CityTrees von Green City Solutions. Mit ihren luftreinigenden „Stadtbäumen“ erreichen die mehrfach ausgezeichneten Gründer – 2015 als Kultur- und Kreativpiloten – internationale Aufmerksamkeit. Weltweit sind die Gründer für Pilotprojekte im Gespräch. Denn die Bekämpfung der Luftverschmutzung ist natürlich nicht nur in deutschen Städten ein Thema. Deshalb war es für Green City Solutions auch von Anfang klar, dass sie mit ihrem nachhaltigen Produkt global wirken wollen.

Und darum geht es den vier Machern Dénes Honus, Peter Sänger, Victor Splittgerber und Zhengliang Wu von Green City Solutions: die Städte wieder lebenswerter zu machen. Dafür haben sie den CityTree entwickelt – eine etwa drei mal vier Meter große freistehende Pflanzenwand, auf der spezielle Mooskulturen angebaut werden und die so viel Feinstaub aus der Luft filtern wie 275 natürliche Stadtbäume. Mehr als 1600 Einzelpflanzen finden in der Vertikalen Platz. Die Moose haben unzählige kleinste Verzweigungen und nehmen die Feinstaubpartikel in ihrem Stoffwechsel auf.

CityTree am Hauptbahnhof in Berlin

Ein CityTree am Berliner Hauptbahnhof.

Die Gründer von Green City Solutions

Die Gründer von Green City Solutions.

Im vergangenen Herbst ist Green City Solutions von Dresden nach Berlin gezogen. Von den vier befreundeten Gründern hat sich das Start-up inzwischen auf 17 „Luftreinhaltungs-Enthusiasten“ vergrößert – ein interdisziplinäres Team von Informatikern, Biologen, Architekten, Maschinenbau- und Gartenbauingenieuren Gartenbauingenieuren bis hin zu Software-Entwicklern, Business Developern und Marketing-Fachleuten. Eine einzigartige Kombination, die entscheidend war, um das Produkt entwickeln zu können.

Den internationalen Markt erschließt sich das Unternehmen über persönliche Kontakte und Netzwerke, aber auch über Hochschulen, Gründungsinitiativen, Wettbewerbe, Accelerator-Programme und Partner. Darüber hinaus erhält Green City Solutions auch Anfragen von zahlreichen Städten und Unternehmen im In- und Ausland, die bei ihrer Recherche oder durch Medienbeiträge auf das Start-up stoßen.

Wachstumspotenzial in Asien

So hatte als erster internationaler Kunde Oslo in die Pflanzenfilter investiert. Die norwegische Hauptstadt hatte sich an Green City Solutions gewandt, weil die Stadt nach einer nachhaltigen und innovativen Lösung zur Luftreinigung suchte. Ob die Pflanzen sich an das norwegische Klima anpassen und überleben können, soll eine zweijährige Testphase zeigen. Dann sind weitere CityTrees geplant.

Die Gründer von Green City Solutions

Die Gründer von Green City Solutions.

CityTree in Paris

Place de la Nation in Paris mit CityTree.

Wachstumspotenzial sieht das Start-up vor allem auch in Asien. Seit Ende Juni filtert ein CityTree die Luft vor dem Infiniti Hauptsitz in Hong Kong, dem Hopewell Center. Die Automobilmarke investierte in das Unternehmen und installierte die erste Anlage, nachdem Green City Solutions erfolgreich am ersten „Infiniti Accelerator“-Programm von Nest teilgenommen hatte.

Für 2017 hat das Start-up viel geplant. Temporär werden die „Stadtbäume“ auch in anderen Städten aufgestellt. Wo genau, verraten die Macher von Green City Solutions noch nicht. Und vielleicht gehört der CityTree irgendwann fest zum Stadtbild.

Mehr Informationen:
Mund aufmachen, sichtbar werden
Jahreskonferenz Kultur- und Kreativwirtschaft 2016

InfoKreativ – International unterwegs
Praxistipps für Kreative und Kulturschaffende des BMWi

 

CityTree in Paris

Place de la Nation in Paris mit CityTree.

Ansprechpartnerin zum Thema „Internationales und Export“:
Transfermanagerin Julia Köhn
koehn@kreativ-bund.de
T 030 – 2088891-21

Credits

Text: Bianca Loschinsky, Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Fotos: Green City Solutions; Jessica Cheung

Anstehende Veranstaltungen

  1. Sommerpavillon der Kultur- und Kreativwirtschaft

    21. Juni - 4. Oktober

Credits

Text: Bianca Loschinsky, Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Fotos: Green City Solutions; Jessica Cheung

Künstliche Intelligenz als Werkzeug von Kreativen

Die fortschreitende Digitalisierung verändert tiefgreifend, wie wir leben, arbeiten und auch politisch partizipieren. Eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist, sowohl die politische Teilhabe zu stärken als auch die Demokratie vor digitalen Bedrohungen zu schützen.

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird beispielsweise kreative Teilhabe für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich, indem komplexe Werkzeuge und Techniken auch ohne tiefe Fachkenntnisse genutzt werden können. KI ermöglicht es Menschen aus verschiedenen Hintergründen, ihre kreativen Ideen zu verwirklichen und neue Formen der künstlerischen Zusammenarbeit zu erkunden. Das fördert die Vielfalt und Innovation in der kreativen Landschaft. Gleichzeitig stellt diese Entwicklung die traditionellen Vorstellungen von Urheberschaft und Originalität infrage, da KI-gestützte Kreativität zunehmend die Grenze zwischen menschlicher und maschineller Schöpfung verwischt.

Auch die Fragen, was Kreativität bedeutet und wo die Kernkompetenzen der Kreativschaffenden liegen, werden an Wichtigkeit gewinnen und ihre Antworten sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen. KI ist auf dem heutigen Stand eher nicht „kreativ“ – aber sie verändert kreative Prozesse. Sie kann Kreativschaffende in ihrer Kreativleistung unterstützen, sie erweitern und als Inspirationsquelle dienen.

In unserer Kurzreportage sprechen wir mit den Künstlern Julian van Dieken und Roman Lipski über das Potenzial von KI als künstlerische Muse und Werkzeug, das neue Zugänge und Innovationsprozesse ermöglicht.