Dazu trafen im Rahmen der Munich Creative Business Week drei Fellows des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes und eine wissenschaftliche Mitarbeiterin der TU München zusammen: Dr. Sandra Hirsch, Buchautorin und Mitarbeiterin der Fakultät für Architektur der TU München, Klaus Kranewitter, Geschäftsführer der Enrico Pallazzo Film- und Fernsehproduktion, Marco Maas, Journalist und Geschäftsführer OpenDataCity sowie Dr. Renzo Vitale, Künstler, Komponist und Creative Director Sound Design, BMW Group. Gemeinsam diskutierten sie über die Entwicklung und Zukunft neuer Arbeitswelten.
Creative Talk neue Arbeitswelten
„Kreativität reicht nicht alleine. Man muss sich auch mit der Technik beschäftigen“, beschreibt Renzo Vitale die Herausforderungen und Chancen eines modernen Arbeitsplatzes. Renzo ist studierter Pianist und Elektroingenieur mit einem Doktortitel in Akustik. Neben seiner Tätigkeit als Leiter des Bereichs Akustik im Forschungs- und Innovationszentrum bei BMW, tritt er weltweit als Pianist, Komponist und als Performance-Art Künstler auf.
Renzo Vitale from Kreativ Bund on Vimeo.
Was wäre also, wenn zukünftig viele Arbeitsplätze und Berufe auf einer kreativen und einer berufsbezogen fachlichen Ebene basieren würden? Renzos Beispiel zeigt, dass sich seine beiden Professionen gegenseitig bereichern. Das Technische im Künstlerischen und das Künstlerische in der technischen Entwicklung.
Durch die Umstellung der Arbeitswelten verändern sich aber auch Produktionsbedingungen und Arbeitsweisen. Diese Entwicklung spürt auch Klaus Kranewitter. Bei der Produktion von Serien geht die Film- und Fernsehproduktion Enrico Palazzo unkonventionelle Wege und probiert neue Zeit- und Arbeitsräume aus.
Klaus Kranewitter from Kreativ Bund on Vimeo.
Ob Wissen, Wirtschaft oder Mediensatire, die Filmproduktion nutzt alle digitalen Storytellingmethoden und -tools, um dem Nutzer, Zuschauer oder Zuhörer das beste Erlebnis zu bieten. Dafür wurden Klaus Kranewitter und sein Team bereits mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet und waren 2014 Kultur- und Kreativpiloten.
Digitalisierung führt auch dazu, dass Arbeitsplatz und Privatleben stärker verschmelzen. Ein Aspekt, dem sich Marco Maas widmet: Es geht um hilfreiche Gadgets im Gegensatz zur umfassenden Überwachung, den gläsernen Menschen im Gegensatz zu den vielseitigen Möglichkeiten interaktiver Systeme.
Marco Maas from Kreativ Bund on Vimeo.
Wenn Systeme und Software wissen, wer sich wann und wo aufhält, dann ist klar, dass damit Gefahren und Verantwortung verbunden sind. Das gilt für das Privatleben, knüpft aber auch an unser Arbeitsleben an. Facebook, Twitter und Instagram sind unsere Aushängeschilder, die wir pflegen und mit denen wir sorgfältig umgehen sollten. Die Art der Nutzung hängt eng mit den unterschiedlichen beruflichen Kompetenzfeldern zusammen, erklärt Dr. Sandra Hirsch, die im Bereich von unternehmerischen Innovationsprozessen und visionären Arbeiten im Designbereich forscht.
Sandra Hirsch from Kreativ Bund on Vimeo.
Was stellen wir also fest? Neue Arbeitswelten bieten sehr viele interessante Chancen, die eigene Arbeit neu zu gestalten. Wichtig ist am Ende, dass man die Möglichkeiten auf die eigenen Ziele und Arbeitsweisen abstimmt. Nicht jede technische Entwicklung ist für das eigene Arbeitsumfeld notwendig. Die Kultur- und Kreativwirtschaft setzt sich mit neuer Technologie auseinander. Dadurch entstehen Innovationen, die sich der neuen Technik bedienen, ohne den Menschen außer acht zu lassen.
Credits
Text: Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes
Fotos: Videoclips: Enrico Pallazzo Filmproduktion