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Marktplatz der Ideen

Wir waren zu Gast auf der Frankfurter Buchmesse. Bei THE ARTS+, dem ersten internationalen Marktplatz für innovative Geschäftsmodelle zwischen Kunst und Technologie, gaben vier Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Veranstaltung „Meet the Muse“ Impulse zu ihren Geschäftsideen.

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Foto: Frankfurter-Buchmesse/Marc Jacquemin

Besucher laufen von Halle zu Halle, überall tummeln sich Menschen um Messestände. Es wird gestöbert, sich ausgetauscht und auf Signaturen gewartet. Die Frankfurter Buchmesse empfing in diesem Jahr rund 135.000 Besucher allein an den publikumsoffenen Tagen. Insgesamt waren es rund 277.000 Literatur- und Kulturbegeisterte, Fachbesucher und Vertreter aus anderen Branchen. Da ist ein Ort zum Innehalten und Zuhören ein willkommener Ruhepunkt in dem Geschehen. Die Veranstaltung „Meet the Muse“ im Rahmen von THE ARTS+ bot diesen Raum. Hier konnte man sich zurücklehnen und bekam spannenden Input und Ideen an einem Ort der Begegnung und des Austauschs. Drei Kreativunternehmen stellten ihre ungewöhnlichen Projekte vor und zeigten, wie sie sie in die Tat umgesetzt haben.

Der Moderator Loimi Brautmann ist selbst ein lokaler Kreativakteur aus der Rhein-Main-Region. Mit seinem Unternehmen Urban Media Project wirken er und seine Mitbegründer Nicolas und Oliver Kremershof in Offenbach an der Schnittstelle von Kultur, Stadt und Lifestyle. Es ging ums „Machen“ und vor allem auch ums „Weitermachen“. Denn neben Mut gehört zu jedem Start auch der Antrieb, etwas in der Welt zu verändern.

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Foto: Frankfurter-Buchmesse/Marc Jacquemin

Amelie Künzer

„Eine Idee zu haben, ist nicht alles. Man muss immer dranbleiben und diese Idee auf die Straße bringen.“

Amelie Künzler
Urban Invention

„Eine Idee zu haben, ist nicht alles. Man muss immer dranbleiben und diese Idee auf die Straße bringen“, so Amelie Künzler von Urban Invention, das sie gemeinsam mit Sandro Engel gegründet hat. An ihrem Projekt StreetPong arbeiten sie bereits seit 2012, stellen sich immer wieder Herausforderungen und beweisen Durchhaltevermögen. Alles begann mit der Idee, den Warteprozess an der Ampel so zu verändern, dass Fußgänger Spaß dabei haben und vollkommen Fremde ein kurzes gemeinsames Erlebnis miteinander teilen. Inzwischen haben sie mit verschiedenen Partnern zusammengearbeitet und Pilotprojekte in Hildesheim und Oberhausen gestartet.

Auch dabei war Sebastian Fleiter. Er ist ausgebildeter Bühnenbildner und studierte Freie und Bildende Kunst. Er verbindet Kunst mit Technologie und hat mit „The Electric Hotel“ einen einzigartigen Ansatz, Stromerzeugung mit Spaßerzeugung zu kombinieren. Mit seinem hochglanzpolierten US-Wohnwagen aus den 60er Jahren reist er von Musikfestival zu Musikfestival, denn dort ist Strom für die Besucher Mangelware. Festivalbesucher können dort ihr Handy aufladen, indem sie entweder auf dem Fahrrad in die Pedale treten und den Strom selbst erzeugen oder auch einfach den Wind, Wasser und die Sonne für sich arbeiten lassen. Neben dem Spaß geht es auch darum, die Kraft und die Einfachheit erneuerbarer Energien zu demonstrieren und einen bewussteren Umgang mit Energie in der Öffentlichkeit zu befördern. So wird das Thema Nachhaltigkeit für die Besucher erlebbar und bleibt kein theoretischer Begriff.

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Foto: Frankfurter Buchmesse/Stefan Stark

Wichtig ist zu erkennen, dass man nicht immer einen Masterplan braucht. Dinge entstünden auch, während man loslege. Oft komme man dadurch sogar auf ganz andere Ideen, die man vorher gar nicht berücksichtigt habe, berichten die Referenten. So ging es auch Robin Höning und Max Beckmann von Endboss Projects. Eigentlich wollten sie nur eine einzelne Skateboard-Rampe bauen. Aus der Rampe wurde ein ganzer Skatepark. Und aus einem einzelnen Projekt wurde Endboss Projects – ein Unternehmen, mit mehreren Geschäftszweigen, von dem sie leben. Unter anderem gründeten sie das „Platzprojekt“, das die intelligente Nutzung von Stadtraum anstrebt: „Weil der Mensch unvorhersehbar ist, muss die Art wie heute Städte geplant werden, anders gedacht werden. Wir glauben an die Idee der Entstehung einer emergenten Ordnung: Eine Ordnung, die von allen beteiligten Menschen ständig verändert und weiterentwickelt wird“, so Robin Höning.

Die Veranstaltung hat sich gut in das Umfeld von THE ARTS+ eingefügt, die gleichzeitig Messe, Konferenz und Treffpunkt der Kultur- und Kreativwirtschaft war. Der „Runway“, eine längliche samtbezogene Bühne, war der geeignete Ort für Pitching Sessions, Performances und kreative Präsentationen. THE ARTS+ fand zum ersten Mal während der Frankfurter Buchmesse statt mit dem Ziel, die Potenziale der Digitalisierung für die Kreativwirtschaft zu nutzen.

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Foto: Frankfurter Buchmesse/Stefan Stark

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Loimi Brautmann, Urban Media Project

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Sebastian Fleiter, The Electric Hotel

Amelie Künzler und Sando Engel, Urban Invention

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Robin Höning, Endboss Projects

Credits

Text: Celina Ponz, Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Fotos: Titelbild: Frankfurter Buchmesse/Alexander Heimann

Anstehende Veranstaltungen

Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.

Credits

Text: Celina Ponz, Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

Fotos: Titelbild: Frankfurter Buchmesse/Alexander Heimann

Künstliche Intelligenz als Werkzeug von Kreativen

Die fortschreitende Digitalisierung verändert tiefgreifend, wie wir leben, arbeiten und auch politisch partizipieren. Eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist, sowohl die politische Teilhabe zu stärken als auch die Demokratie vor digitalen Bedrohungen zu schützen.

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird beispielsweise kreative Teilhabe für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich, indem komplexe Werkzeuge und Techniken auch ohne tiefe Fachkenntnisse genutzt werden können. KI ermöglicht es Menschen aus verschiedenen Hintergründen, ihre kreativen Ideen zu verwirklichen und neue Formen der künstlerischen Zusammenarbeit zu erkunden. Das fördert die Vielfalt und Innovation in der kreativen Landschaft. Gleichzeitig stellt diese Entwicklung die traditionellen Vorstellungen von Urheberschaft und Originalität infrage, da KI-gestützte Kreativität zunehmend die Grenze zwischen menschlicher und maschineller Schöpfung verwischt.

Auch die Fragen, was Kreativität bedeutet und wo die Kernkompetenzen der Kreativschaffenden liegen, werden an Wichtigkeit gewinnen und ihre Antworten sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen. KI ist auf dem heutigen Stand eher nicht „kreativ“ – aber sie verändert kreative Prozesse. Sie kann Kreativschaffende in ihrer Kreativleistung unterstützen, sie erweitern und als Inspirationsquelle dienen.

In unserer Kurzreportage sprechen wir mit den Künstlern Julian van Dieken und Roman Lipski über das Potenzial von KI als künstlerische Muse und Werkzeug, das neue Zugänge und Innovationsprozesse ermöglicht.