“Do things that don’t scale”: So lautet ein berühmter Satz in der Startup-Szene. Paul Graham, Vordenker und Mitgründer des legendären Startup-Accelerators Y Combinator im Silicon Valley, widmete sich einst den vielen Missverständnissen, die es rund um das Thema Skalierung gibt. “Eine gute Metapher sind die Kurbeln, die Automotoren hatten, bevor es elektrische Anlasser gab. Wenn der Motor einmal ansprang, lief er auch weiter, aber es gab einen separaten und mühsamen Prozess, um ihn in Gang zu bringen.”, so Graham.
Grahams Gedanke ist besonders spannend für Startups aus dem Kultur- und Kreativbereich. Hier sind Unternehmer*innen oftmals besonders gut in dieser mühevollen, kleinteiligen Anfangsarbeit. Hier entstehen Produkte aus Leidenschaft und Überzeugung, mit viel Liebe und Hingabe. Doch manche dieser Leidenschafts-Unternehmer*innen tun sich dann etwas schwerer, rechtzeitig auf die Wachstumsbahn abzubiegen (ich komme später nochmal darauf zurück, was „rechtzeitig“ in diesem Kontext bedeutet). Auch bei manchen Investor*innen herrscht der Glaube vor, dass solche Produkte schwerer skalierbar sind. Diese Produkte und Dienstleistungen können komplex sein, es geht nicht selten um Qualität, um Authentizität, um Kulturgüter.