Mobil zu sein ist heute eine zweischneidige Angelegenheit. Es ist grundlegender und schlecht verzichtbarer Bestandteil unseres modernen Lebens, ob bei privaten Reisen oder geschäftlichen Terminen. Gleichzeitig wird uns täglich bewusster, welche Auswirkungen unser Mobilitätsverhalten auf die Umgebung hat, in der wir leben – von Schadstoffemissionen bis zu den verstopften Straßen in den Städten.
Dr. Casimir Ortlieb ist CEO und Mitgründer der e.GO Digital GmbH mit Sitz auf dem RWTH Aachen Campus, die als Digitaltochter des Mobilitätsanbieters e.GO Mobile AG anwenderfokussierte digitale Lösungen rund um Mobilitätshemen und Industrie 4.0 entwickelt. Er befasst sich genau mit diesem Dilemma. Einen Teil der Lösung sieht er im Umstieg auf Elektromobilität, jedoch nicht nur: „Es reicht nicht, wenn wir alle Verbrennerautos nehmen und sie durch elektrische Fahrzeuge ersetzen.“ Die Herausforderung ist neben den Schadstoffemissionen die komplette Überlastung des Systems, es befinden sich zu viele Autos auf den Straßen. Das gesamte Mobilitätssystem muss betrachtet und überdacht werden. „Dazu gehören Elektroautos, aber eben auch der Blick über den Tellerrand.“, sagt Ortlieb. Eine rein technische Lösung reicht hier nicht, es müssen neue Konzepte her. Menschen, die heute alleine in einem Auto sitzen, sollen sich morgen mit anderen Transportmittel teilen, nur so kann die Anzahl der Autos auf den Straßen reduziert werden. „Mehrwert können wir nur durch tatsächlich wegbleibende Fahrzeuge erzeugen.“, sagt Ortlieb.