Elektrocouture
1958 schrieb Marlene Dietrich in einem Brief an ihren Couturier Jean Louis, sie wünsche sich ein Kleid, das leuchte, mit dem sie ihr Publikum überraschen könne — und wird so zur Pionierin in Sachen Fashiontech. Technisch war ihr Wunsch damals nicht umsetzbar. Heute ist er es und so erfüllt Lisa Lang mit ihrem Berliner Label Elektrocouture den Wunsch der Dietrich nach ihrem „letzten Kleid“ und verarbeitet darin 151 LEDs.
Aber Fashiontech kann viel mehr als den dekorativen Effekt. Fashiontech führt den Trend zur „smarten“, vernetzten Lebenswelt in der Mode künstlerisch und praktisch weiter, bietet Textilien, die Menschen mit Behinderungen im Alltag unterstützen oder Lösungen, die der Industrie helfen, Klima-Neutralität zu erreichen und sie einem zirkulären Wirtschaftsmodell näher zu bringen. Dafür ist der Blick über den Tellerrand der eigenen Disziplin heute unerlässlich. Für Designer*innen geht es um mehr als Stoffe und Silhouetten. „Die Aufgabe eines Fashion Designers ist es jetzt, quer durch andere ‚Welten‘ zu wandern, neue Entdeckungen zu machen und diese in den tragbaren Kontext zu bringen“, sagt Lisa Lang von Elektrocouture.