Von den Beatles bis zu Billie Eilish: #keinerkommt
Die Beatles, ABBA und Billie Eilish werden bei diesem Festival nicht auf der Bühne stehen. Ebenso wenig die Ärzte, Green Day, Ed Sheeran oder die Foo Fighters – auch wenn ihre Namen prominent auf dem Plakat platziert sind. Ex-Fußballer Per Mertesacker, Scooter-Sänger H.P. Baxxter oder Johannes Strate von Revolverheld betonen extra in Videobotschaften , dass sie auf keinen Fall dabei sind beim Nicht-Festival Keiner kommt, alle machen mit. Der Clou? Das Festival hat einen Termin: am 12 Mai 2020 soll die Party nicht steigen und man soll Tickets kaufen. Diese gibt es ab 11 Euro.
Was das alles soll? Die privaten Hamburger Theater- und Musikbühnen, die Hamburger Filmwirtschaft, die Hamburger Clubkultur und freie Kulturschaffende aus Hamburg in Zeiten von Corona finanziell unterstützen. Dafür hat Lars Meier, Gründer des Vereins Mensch Hamburg und Geschäftsführer der PR-Agentur Gute Leude Fabrik , das Solidaritäts-Nicht-Festival „Keiner kommt, alle machen mit“ auf die Beine gestellt. Das Prinzip dabei ist: Zuhause bleiben und damit Gutes tun. In diesem Fall bedeutet das, für das Nicht-Teilnehmen an einem Nicht-Festival Tickets zu kaufen. Man könnte es auch einfach einen Spendenaufruf nennen, doch wäre das nur halb so lustig. Denn bemerkenswerter Weise fühlt sich „Keiner kommt, alle machen mit“ trotz seines expliziten fiktiven Charakters sehr nach einem Gemeinschaftserlebnis an und hat bereits im Vorfeld die Anmutung eines lokalen Lagerfeuerevents.
Und dann ist es eigentlich auch schon wieder etwas mehr als ein Spendenaufruf: Die Tickets können ausgedruckt und an den Kühlschrank gehangen werden, außerdem wird Merchandise wie Festival-T-Shirts und Taschen angeboten – und es können auch Nicht-Getränke auf der Website gekauft werden. Wie gut die Idee ankommt, zeigt darüber hinaus, dass das „Keiner kommt, alle machen mit“ ursprünglich als Musik-Festival geplant war – mittlerweile durch das rege Interesse verschiedener Künstler*innen, unbedingt auch nicht mitzumachen, nun aber noch ein Literaturzelt, ein Familienprogramm und eine Podcast Arena mit prominenten Nicht-Teilnehmer*innen dazugekommen sind.
Im Interview mit Konrad Spremberg erzählte Initiator Lars Meier im April von seiner guten Idee: