Das mit der Beteiligung von Bürger*innen ist so eine Sache. Auf der einen Seite ist die Frustration groß, bei ausgewählten wichtigen Entscheidungen über die Gestaltung der Orte, an denen man lebt, nicht mit einbezogen zu werden. Auf der anderen Seite wird das Angebot häufig nicht wahrgenommen, wenn dazu eingeladen wird. Das liegt nicht immer an fehlendem Interesse oder mangelnder Lust, sondern vielleicht auch an einem anstrengenden Job, zu versorgenden Kindern und Hobbies, die in der knappen Freizeit untergebracht werden wollen.
So passiert es, dass bei kommunalen Versammlungen mehrheitlich eine recht homogene Gruppe von Menschen aus dem bildungsbürgerlichen Milieu anzutreffen ist und das Stadtbild ihren Vorstellungen entsprechend weiterentwickelt. „Das hat den Touch einer Demokratie, es ist aber nicht demokratisch“, sagt Sebastian Schnellbögl, Designer beim Urban Lab in Nürnberg, wo man genau an diesem Umstand etwas ändern möchte.