In der Jägerstraße 65.
70 Prozent der Arbeitsplätze, so wie wir sie heute kennen, sollen in den kommenden Jahren durch die Digitalisierung verschwinden. Doch voraussichtlich nur zehn Prozent in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Was können wir also von der Branche lernen? Welche Techniken aus der Kultur- und Kreativwirtschaft geben der Digitalisierung ein Gesicht? Fragen, mit denen sich Eva Kiltz in ihrer Arbeit beim Kompetenzzentrum auseinandersetzt. Nach Stationen als Musikerin, Musikpromoterin, Netzwerkerin und Geschäftsführerin beim Verband unabhängiger Tonträgerunternehmen (VUT) erweitert und transferiert Eva Kiltz nun die Chancen und Potenziale kreativwirtschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen in und für die Bereiche Kultur, Arbeit und Gesellschaft.
Eva, du warst selbst Akteurin der Kultur- und Kreativwirtschaft – und zwar Musikerin. Welches Instrument spielst Du?
Ich habe Saxophon und Klavier studiert, bei mir zuhause gibt es aber noch viel mehr Instrumente, darunter zwei kleine Trommeln, eine Klarinette und eine Kalimba, ein afrikanisches Daumenklavier.
Machst Du noch Musik?
Ich bin seit Jahren nicht mehr wirklich aktiv. Mitgenommen aus der Zeit habe ich aber ein Faible für Blasinstrumente aus aller Welt, wie zum Beispiel die türkische Ney, das armenische Duduk oder das australische Didgeridoo, die ich auch leidlich spielen kann.
Vermisst Du das Leben als Musikerin?
Ich vermisse es, mit anderen zusammen Musik zu machen. Das ist ein einzigartiges Erlebnis, jeder sollte das einmal im Leben machen. Aber das Leben als Musikerin vermisse ich nicht. Da steckt zu viel Herzblut für zu wenig Wertschätzung drin, besonders was das Geld angeht…
Dein Schwerpunkt als Transfermanagerin ist der Bereich Kultur, Arbeit und Gesellschaft. Welche Themen und Trends beschäftigen dich momentan besonders?
Die völlige Neuorganisation des Arbeitslebens – angespornt durch Digitalisierung und Automatisierung. Der nicht zuletzt daraus entstehende rasante gesellschaftliche Wandel. Die Rolle der Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft in und für den öffentlichen Diskurs. Die Neuorganisation des Zusammenlebens und Wirtschaftens im ländlichen Raum. Immer betrachtet aus der Perspektive der Kernthese, dass die Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft als Vorreiter und Treiber dieser Themen so früh wie möglich gehört und eingebunden werden sollten, weil wir so schneller gute Lösungen für komplexe Probleme finden können.