Während der Begriff Innovation laut Duden die „Realisierung einer neuartigen, fortschrittlichen Lösung für ein bestimmtes Problem, besonders die Einführung eines neuen Produkts oder die Anwendung eines neuen Verfahrens“ beschreibt, umfasst der (über)strapazierte Nachhaltigkeitsbegriff die Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales und manifestiert sich in den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UN. Zu den SDGs gehören Klimaschutz und Gesundheit genauso wie Geschlechtergerechtigkeit oder menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Da die Ziele mit ihren insgesamt 169 Unterzielen bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen, firmieren sie oft auch als „Agenda 2030“.
Innovation – das leitet sich etymologisch her – hat also etwas mit Problemlösung durch Erneuerung zu tun. Und das Problem liegt klar auf der Hand: Unser Lebensstil ist nicht nachhaltig und wenn wir im Hinblick auf die 17 Ziele nicht umsteuern, verpassen wir die Chance, eine nachhaltigere Zukunft zu erreichen, die allen Menschen ein Leben im safe and just space for humanity bietet, wie Kate Raworth es in ihrer Donut-Ökonomie formuliert.
Halten wir also zunächst fest, dass ein „so weiter“ im Hinblick auf eine nachhaltigere Zukunft uns nicht ans Ziel bringt. Was den Klimawandel angeht, sind bereits die Pfade skizziert worden, die verschiedene Verhaltensweisen hervorbringen. Zwischen einem business as usual und einer massiven Reduktion von CO2-Emissionen weltweit sind hier verschiedene Szenarien durchgespielt worden. Ähnliches gilt auch für die anderen Themenfelder einer nachhaltigen Entwicklung, allen voran der Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen bzw. der Übernutzung auch von erneuerbaren Ressourcen. Benötigen wir für ein Aufhalten dieses „so weiter“ Innovationen? Ja und nein. Ja, es sind innovative Technologien nötig, um in bestimmten Bereichen auf eine nachhaltigere Produktions- bzw. Verhaltensweise umzusteigen. Nein, zumindest nicht nur, denn innovative Technologien reichen für den Weg zu einer nachhaltigen Zukunft nicht aus.